Ich verzichte auf einige Milchprodukte, wie etwa Käse aus Lab, da mir die Tiere leid tun. Aber anderen Käse, Quark, Milch,... esse bzw trinke ich schon recht gerne. Ich bin daher wohl analog zum Milchmädchen der Milchjunge. Manchmal muss ich mich sogar etwas zügeln. Vielleicht liegt das daran, dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und wir auch Kühe und Ziegen hatten. Ich versuche heute viel vom Biohofladen direkt zu beziehen, da ich finde, dass man den Unterschied zu den industriell gefertigten Milchprodukten manchmal schmeckt. Leider ist es aber manchmal auch eine Preisfrage.
Ja, den Unterschied schmeckt man definitiv. Aber ich finde, wenn man in Hofläden einkauft, ist es nicht unbedingt teurer. Bei uns sind die Bioeier mit Freilandhaltung und die Milch aus dem Hofladen sogar günstiger als im Supermarkt.
Ich finde die Vermischung auch schwierig. Zumal die Bewertung der Klimafreundlichkeit schwierig sein dürfte. Grobe Faustregeln find ich aber ok, wie "kauf so regional und saisonal wie möglich".
Ich esse auch noch meine Guacamole, aber ich lasse kein Netz Avocados mehr vergammeln. Man muss nicht immer den radikalen Weg wählen, sondern den für sich passenden ein wenig optimieren.
Ich habe die Diskussion gar nicht mitbekommen, weil ich mich nicht um Ernährungspyramiden oder so etwas kümmere. Den NZZ-Artikel finde ich sehr gut. Für mich persönlich ist es mittlerweile so, dass ich sowieso Vegetarierin bin und mich ansonsten versuche, gesund zu ernähren. In Richtung dessen, was Eva hier gepostet hat. Wenig Zucker und keine so großen Portionen. Zudem mache ich Intervallfasten (jetzt wieder), was in solchen Empfehlungen ja ohnehin nicht erfasst wird.
Ich finde es eigentlich richtig, den Aspekt der Umwelt in die Empfehlung mit einfließen zu lassen.
Ursprünglich hat die DGE eine Mischkost aus tierischer und pflanzlicher Kost empfohlen. Dabei haben sie ausschließlich berücksichtigt, was der menschliche Körper nach den jeweils neuesten Erkenntnissen braucht um gesund zu bleiben. In der Zwischenzeit hat sich die Welt aber weiterbewegt. Wir sind inzwischen so viele Menschen auf der Erde, dass wir uns gar nicht alles so ernähren können, wie die DGE empfohlen hat. Dazu kommt eine zunehmende Anzahl von Vegetariern und Veganern, die überhaupt keine Berücksichtigung in den alten Empfehlungen gefunden haben, außer das sei nicht gesund. Dabei war zu dem Zeitpunkt längst erwiesen, dass eine gesunde Ernährung mit pflanzlicher Kost möglich ist. Da ist es doch besser, eine seriöse Empfehlung herauszugeben, die dem Rechnung trägt und nicht wie ein alter Betonkopf darauf zu beharren, dass er Mensch aber Fleisch essen muss. Und was nutzt uns eine Ernährung, die zwar super für uns als Individuen aber schlecht für die Umwelt ist?
Ja, bei nur noch ein Ei pro Woche habe ich auch geschluckt. Wenn ich dann aber das wenige Fleisch, das sie empfehlen, gar nicht esse, sind zwei Eier sicher auch okay. Es ist schon richtig, den Wert der Nahrung wieder zu schätzen, nicht nur wegen unserer eigenen Gesundheit sondern auch wegen der Umwelt, die wir hinterlassen.
Und am Ende des Tages ist es sowieso nur einen Empfehlung. Die Entscheidungen trifft jeder selbst.
Ich erinnere mich da noch an die amerikanische Empfehlung Ende der 70er Jahre: Esst kein Fett. Aber Zucker ist okay. Auch für Diabetiker. Das hat dann der Rest der Welt im Laufe der Zeit übernommen. Damals wussten sie es vielleicht nicht besser, aber solche Empfehlungen sind, meines Erachtens, immer ein Ausdruck des Zeitgeists. Deshalb verlasse ich mich nicht darauf, sondern auf mich selbst. Du hast ganz recht. Mittlerweile gibt es so viele neue Erkenntnisse, nach denen wir uns richten können. Die uns zugänglich sind (was sie vor 50 Jahren nicht so einfach waren). Ich esse kein Fleisch, keinen Fisch und keine Eier, und deshalb ist die Empfehlung der DGE für mich nur teilweise zutreffend. Also richte ich mich nicht danach. Das kann nur jeder selbst entscheiden.
Ich versuche, mich über neue Erkenntnisse zu informieren, aber auch das ändert sich ja immer wieder. Was ich merke, ist, was mir gut tut. Darauf kann ich mich ein bisschen verlassen. (Wenn ich das, was mein Körper mir sagt, nicht überschreibe).