Wie schön, Pina! Und wenn Du mal wieder in Berlin bist (oder anderswo mit arabischer Community), musst Du unbedingt mal einen 'Falafel to go' essen, die besseren Imbisse hauen da auch noch Unmengen von Kräutern rein, das ist ganz frisch köstlich. Bei manchen ist das Falafelinnere fast grün...
(Übrigens würde ich die nicht bei türkischen Imbissen essen, die nehmen Falafel oft nur als Alternative für deutsche Vegetarier ins Programm - und die wenigen, die ich da ausprobiert habe, waren total trocken und geschmacksarm...)
Zitat von Sotti im Beitrag #617(Übrigens würde ich die nicht bei türkischen Imbissen essen, die nehmen Falafel oft nur als Alternative für deutsche Vegetarier ins Programm - und die wenigen, die ich da ausprobiert habe, waren total trocken und geschmacksarm...)
Wobei die aus diesem Grund vermutlich in der Regel auch nicht selbstgemacht sind, sondern als TK-Ware nur kurz in die Fritteuse geworfen werden.
Ich hatte unlängst erst zwei Aufträge bei einem türkischen Imbiss bzw. italienischen Lieferdienst. Seitdem bin ich kuriert. Ich dachte echt, ich hätte schon einiges in diversen Küchen gesehen, aber das hat fast alles getoppt.
Genau, @Sugargypsy , die 'türkischen' Falafel, die ich kenne, waren sicher auch nicht selbstgemacht. (Ist aber irgendwie auch verständlich - die reagieren damit ja nur auf deutsche Nachfrage, die ihre Küche mit einer ziemlich anderen in einen Topf wirft )
@Sugargypsy : mich würden deine Erfahrungen bei dem Imbiss sehr interessieren, da ich Falafel total gerne esse und mir zwischendurch sowas auch gerne hole. Wir haben hier einen türkischen Imbiss, bei dem hole ich nur immer aus Zeitnot heraus, und ein vegetarisches Restaurant mit Spezialität auf verschiedenen Falafel-Bällchen. Die schmecken auch sensationell gut im Gegensatz zu ersterem, sind aber von meinem Arbeitsort zu weit weg (und jetzt ist das Restaurant eh seit Monaten geschlossen )
Imbisse und Lieferketten arbeiten unter einem hohen Preis- und Konkurrenzdruck - zumindest in größeren Städten - und sparen dadurch, wo sie können. D.h. es werden zum einen sehr günstige Produkte gekauft, die qualitativ jetzt nicht so gut sein können. Dann kommt noch dazu, dass nichts rausgeworfen wird.
D.h. dort wird morgens das Mise en Place** gemacht, die Reste vom Vortag werden da normalerweise kontrolliert und verwendet bzw. gegebenenfalls entsorgt (normalerweise). Die wurden in den Imbissen, in denen ich war, einfach solange weiterverwendet, bis sie aufgebraucht ware. Erst dann wurden neue Lebensmittel wieder vorbereitet (und in die nicht gereinigten Behälter wieder eingefüllt ). Das war bei einigen Lebensmitteln, die nicht so häufig benötigt wurden, schon nicht mehr grenzwertig .
Da waren z.B. schon gräulicher, muffiger Mais; Räucherlachs der angelaufen war und stark roch (kommt in Saucen, da sieht man es dann nicht mehr); TK-Blattspinat kommt in den Gastrobehälter, taut dann dort auf, schwimmt in der Sauce und wenn benötigt, wird dann die passende Menge rausgenommen, ausgedrückt. Das ausgedrückte Wasser landet wieder in dem Behälter; schlecht schließende TK-Schränke, da hatten ungelogen alle Lebensmittel Gefrierbrand; die vorbereiteten, vorportionierten Nudeln wurden eingefroren, kamen dann halb angetrocknet in die Fertigsauce zum Aufwärmen rein; und allein wie die Küchen aussahen, wenn man genauer hinschaute ...
Dort arbeiten fast nur viele ungelernte / fachfremde Kräfte, denn die Imbissinhaber werden von so einer Bude meist nicht reich - sind ja meist Franchise-Anbieter, die ja nicht komplett für die eigene Kasse arbeiten, sondern auch noch regelmäßig an das Franchise-Unternehmen einiges abdrücken müssen. Das Fachwissen fehlt einfach.
Notwendiges Wissen - weniger auf das Kochen bezogen, da werden viele Sachen ja schon komplett vorbereitet geliefert und müssen nur erwärmt werden -, aber vor allem bezüglich Aufbewahrung, Qualtitätskontrolle, Hygienevorschriften etc.
Dazu kam dann, in den Imbissen / Lieferdiensten bei denen ich war, dass es ziemlich versifft war. Falls Du mal Christian Rach oder Frank Rosin in ihren Restaurant-Retter-Sendungen gesehen hast, die zu Beginn erst mal gründliche Putzaktionen etc. gestartet haben, das wäre in den aufgesuchten Imbissen / Lieferdiensten dringend nötig.
Ich will da nicht alle über einen Kamm scheren, aber das hat mir schon ziemlich die Augen geöffnet, weil da auch zwei Läden dabei waren, von denen ich weiß, dass die sehr beliebt und gut frequentiert sind. Von denen hätte ich das nie gedacht.
Das Problem bei denen war u.a., dass die einfach viel zu viel im Angebot hatten und da eine gute Vorratshaltung / Planung auch schwierig ist, umgekehrt viele Kunden ja aber immer die volle Palette an Auswahl haben möchten. Ist schwierig.
Ich denk nicht, dass das überall so läuft, aber ich bin schon sehr viel misstrauischer geworden. Imbiss war noch nie so meins, aber Lieferdienste nehm ich ab und an schon gern mal in Anspruch - seither jedenfalls nicht mehr .
Mal schaun, ob sich das irgendwann mal wieder ändert.
** Vorbereitung der Lebensmittel, geputzt, gewaschen, geschnippelt und dann in Gastrobehältern aufbewahrt, dass man bei Bestellungen nur noch alles zusammenrühren / braten etc. muss
Gerade bei großen Lieferdiensten/Imbissen habe ich mich eh schon oft gefragt, wie die das anstellen mit ca. 100 Gerichten aus aller Herren Länder auf der Karte - ich meine, wie oft wird denn da wohl Gericht xy bestellt und wie will man das planen. Das macht mich alles gar nicht an.
Wir haben hier zwei inhabergeführte türkische Imbisse/Restaurants mit extrem hohem Durchlauf, die "nur" die klassischen türkischen Imbissangebote und vielleicht noch 5-6 verschiedene Pizzen im Angebot haben. Das größere Restaurant bietet auch türkischen Mittagstisch, also richtige Gerichte - da hoffe ich einfach, dass mich mein guter Eindruck nicht trügt. Vertragen habe ich bisher auch alles von da
In meiner Wohngegend ist sicher ein Vorteil, dass die arabischen Imbisse ganz stark von der arabischen Bevölkerung genutzt werden, und Essen dort einen recht hohen Stellenwert hat - ich glaube, da werden wenig Fertigprodukte genutzt, weil man sich auszeichnet durch den Hummus mit der eigenen Note etc.
Was Hygiene angeht, bin ich - auch bei allen anderen Nationalitäten-Imbissen inkl. deutschen, natürlich - aber leider durchaus sicher, dass @Sugargypsy da nicht die Ausnahmen angetroffen hat. Und auch anderswo - ein Freund von mir hat mal in einer sehr hippen (und nicht eben billigen) Kneipe über Monate hinweg eine low-budget-Serie gedreht und meinte, nie wieder würde er dort einen Cocktail trinken...
Urks! Das ist echt eklig. Jetzt überlege ich, ob wir den Döner, den wir uns zwei bis dreimal im Jahr gönnen, noch beim naheliegenden Imbiss holen können. Wie kann man sowas als normaler Kunde erkennen?
Danke Sugar, das bestätigt einiges von dem, was ich schon länger vermute. Gerade mit der Hygiene mangelt es wirklich vielerorts. Das kann man ja oft schon hinter der Ladentheke erkennen.
Und wie es bei 100 Gerichten auf der Karte noch ein sinnvolles Konzept zur frischen Haltung und Vorbereitung von Lebensmitteln geben soll, ist ja sowieso mehr als rätselhaft.
Ich kaufe z.B. in einem türkischen Laden nicht mehr ein, der einfach nur müffelt, vor Derek strotzt und in dem ich mehrmals schimmelige Sachen erwischt habe (Börek usw.).
Zitat von Reinga im Beitrag #625Wie kann man sowas als normaler Kunde erkennen?
Schwierig, da allgemein was dazu zu sagen.
Wenn, wie z.B. in "meinem" Döner-Imbiss, die Lebensmittel wie frische Tomaten, Zwiebeln, Salat, Kohlraspel, Feta etc. für Döner, Lahmacun und Börek direkt in der Auslage vor einem liegen, man sie genau sehen kann; wenn auf der Rückseite die Arbeitsfläche ist und der Hefeteig frisch ausgerollt wird oder die Yufka-Fladen direkt in den Ofen geschoben werden, da bin ich mir sehr sicher, dass da sauber gearbeitet wird.
Wenn man das alles nicht sehen kann, dann würde ich mir die Umgebung anschauen, also die Toiletten, wie sauber die sind, die Papierkörbe geleert werden; oder Deko-Gegenstände, wie sauber bzw. eingestaubt sind sie; kann man durch die Fenster problemlos schauen etc. Wenn da zu viel nachlässig gehandhabt wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das auch in der Küche der Fall ist.
Ansonsten, was die Qualität und die Frische der verwendeten Lebensmittel betrifft, so haben Nadeschka und Sporty ja schon darauf hingewiesen, dass es verdächtig ist, wenn eine Karte allzu groß ist.
Das muss nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass sehr viele Convenience-Produkte, die häufig tiefgekühlt sind, zum Einsatz kommen. Richtig gehandhabt, ist das ja auch kein Problem, aber das was ich da erlebt habe, lässt mich schon daran zweifeln.
Jetzt wird es ein bisschen off-topic:
Wobei das auch im gehobenen Gastrobereich häufig der Fall ist. Da gibt es unglaublich viele Zubereitungen, von denen man nicht im Traum glaubt, weil sie z.B. so originell aussehen, dass das Convenience-Produkte sind. Aber es gibt ausreichend Anbieter, die sich für ihre Premiumkunden einiges einfallen haben lassen, das Zeit spart und trotzdem edel aussieht.
Ich kann mich ja bei solchen Anbietern online als professionelle Kundin anmelden, ich weiß noch, wie baff ich war, als ich das erste Mal die Angebote gesehen habe.
Deshalb ist die Qualität nicht schlecht, aber nicht alle Küchen in guten Restaurants sind da selbst so kreativ . Ich find's immer wieder spannend, wenn ich essen geh und solche Produkte dann auf den Tellern der Gäste entdeck, wie das bewundert wird und als Zeichen der besonders guten / originellen Küche gewertet wird. Da ist oft mehr Schein als Sein. Aber das ist auch meine Arbeitswelt und ich trage zu dem Schein ja ebenfalls bei. Daher sollte ich da vielleicht nicht zu hart urteilen .
Ok, danke, Sugar, für deine Mühe. Zum Glück kann man bei unserem Dönermann alle Produkte vorne in der Auslage sehen. Auf die Länge der Karte habe ich noch nicht geachtet, aber ich glaube, sie ist nicht sehr umfangreich. Die Geschichte mit der Deko, also ob sie angestaubt ist und wie es sonst so aussieht, werde ich beim nächsten Mal achten.
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17.02.2021 19:47 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2021 19:47)
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). Das war bei einigen Lebensmitteln, die nicht so häufig benötigt wurden, schon nicht mehr grenzwertig 
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