ich versuche seit meinem Neustart im September eine Ernährungsumstellung ohne viel Zahlen. D. h. ich schätze die Kalorien und versuche in vielen Dingen nach Gefühl zu gehen, sozusagen als das Gegenmodell zur Erfassung in fddb. Vielleicht kann das ein Austausch-Thread werden für diejenigen, die eine ähnliche Herangehensweise haben.
Ich muss ja geschätzt gute 30 kg abnehmen, das dauert lange – ich rechne jetzt grob bis Frühjahr 2021 – und deswegen will ich eigentlich keine obsessive Diät machen. Stattdessen will ich versuchen mich dauerhaft eine Ernährung zu gewöhnen, bei der ich eigentlich nicht viel beachten muss. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn ich wirklich überwiegend weniger esse als ich verbrauche, nehme ich schon automatisch ab, wenn auch deutlich langsamer als mit anderen Methoden. Die Erfolgskontrolle geht ausschließlich über Kleidungsgrößen und Körpergefühl, da ist natürlich nicht ganz so einfach festzustellen, ob sich das Gewicht jetzt mehr nach unten bewegt oder weniger.
Die Motivation kann so natürlich nicht aus kurzfristigen Erfolgen wie den 200 g weniger zum Vortrag kommen. Aktuell ist es so, dass ich mich natürlich die Aussicht auf schlankere Zeiten motivieren und die Aussicht darauf, dass das was ich mache irgendwann zum Ernährungsautomatismus werden könnte, mit dem das Gewicht im Griff behalten könnte. Das macht mich gegenwärtig unempfindlich gegen das fehlen kurzfristiger Motivation, zumindest funktioniert das jetzt seit über drei Monaten ganz gut so. Wenns schnell gehen soll, ist das natürlich nix.
Macht jemand von Euch das vielleicht ähnlich? Was sind Eure Erfahrungen?
Ich habs schon mehrfach versucht, bin aber grandios gescheitert. Zum Abnehmen werde ich es sicher nicht mehr machen, da zähle ich und weiß, wie hoch mein Defizit ist. Aber da ich demnächst evtl. in den Haltebereich komme, steht das Thema über kurz oder lang schon auch an. Mein Leben lang zählen will ich sicher nicht.
Ich brauche meine Zahlen um mich daran fest zu halten. Nach Gefühl essen endet bei mir in einer Katastrophe, weil ich mit Essen Gefühle kompensiere. Das wird der große Punkt in meinem Leben, dass zu ändern. Aber dazu werde ich mir wohl Hilfe suchen müssen. Abe nicht jetzt, jetzt sind andere Baustellen erstmal wichtiger.
@eva1302: Haltephase? Toll, schonmal herzlichen Glückwunsch zum Erfolg!
@LeilaMakani: Stimmt, in dem Fall muss man erstmal den "Gefühlshaushalt" aufräumen, erst dann wäre an ein Essen nach Gefühl zu denken. Ist bei mir ähnlich, nach einem stressigen Tag oder einer stressigen Woche gehe ich gerne mal einkaufen und decke mich dann wider der Vernunft mit Essen ein, das ich dann esse um vom Stress runterzukommen. Manchmal ist das Berufsleben ein Kampf gegen Windmühlen, das Essen zur Stressbewältigung ist darum eigentlich auch ein emotionales Essen.
Ich hab schon an Joga oder autogenes Training als Stressausgleich gedacht - zumindest irgendwas, das ich auch mal zwischendurch im Büro machen kann. Und in der Mittagspause gehe ich inzwischen richtig essen, am liebsten zu einem kleinen Italiener (der Laden ist wirklich klein, hat gerade mal so 15 qm), der so richtig selbst kocht. Das hilft mir mittags etwas runterzukommen.
Ich persönlich finde es schrecklich, wenn ich keine Zahlen bzw. keine genauen Kalorienangaben auf den Lebensmitteln habe. Und selbst wenn dem so ist, brauche ich eine Waage, um dann auch genau zu wissen, wieviele Kalorien ich jetzt wirklich gegessen habe. Am liebsten habe ich es, wenn auf einer Packung steht, wieviele Kalorien z. B. ein Keks oder auch 3 Kekse haben. eine genaue Menge, an der ich mich orientieren kann, auch wenn ich keine Waage zur Hand habe, wie eben unterwegs.
Ich wiege mein Brot morgends ab, mitsamt Tomatenmark als Butterersatz. Beim Belag schaue ich, wieviele Scheiben in der Packung sind und berechne dann nach deren Gewicht die Kalorien. So kenne ich schon morgens genau die Menge an Kalorien in meiner Brotdose. Beim abschätzen betrüge ich mich immer selbst, das habe ich auch schon versucht. Ohne genaue Zahlen klappt es einfach nicht. Entweder schätze ich viel zu hoch ein oder ich unterschätze massiv, dann auch gerne mal mit Absicht, damit Sache X doch noch geht. So klappt das natürlich nicht.
Ich denke aber, dass es schon funktionieren kann, wenn man seine Ernährung generell schon umgestellt hat und mit strengem zählen gut gefahren ist und auch so immer ähnliches isst, wenig Kartoffeln, Nudeln und Co, dafür viel Gemüse und generell kalorienarme Speisen. Dann wird das auch mit essen nach Gefühl klappen. Wenn man aber immernoch gerne sachen wie Chips und Süßigkeiten ist, kann ich mir das nicht vorstellen.
Wenn du fällst, steh wieder auf. Nicht aufgeben, auch wenn du mal schwach geworden bist! Dann ist nicht alles egal und es kommt nicht mehr drauf an, mach weiter! Mein nerdiger Weg zum Normalgewicht
Ich bin auch kein Zähler. Das geht bei mir ein paar Tage gut, dann nervt mich das Abwiegen, Eintragen, Suchen immer. Ich möchte im neuen Jahr auch mal "nach Gefühl" zählen, aber so ganz genau weiß ich noch nicht, wie das vonstatten gehen soll. Ich weiß ja, wie ich essen sollte, um abzunehmen und ich weiß auch, an was es liegt, dass es nicht klappt (bei mir eindeutig zu viel Süßigkeiten und das "Jetzt ist eh schon egal-Gefühl"). Da werde ich mir die nächsten Tage noch Gedanken zu machen, bin aber über jegliche Tipps sehr dankbar.
Wäre es dann vielleicht ein Weg, diese "bösen" Sachen wie Süßigkeiten zumindest abzuzählen oder zu wiegen, wenn du ansonsten gesund und kalorienarm isst? Mir ist, seit ich alles eintrage, aufgefallen, wieviel man eigentlich so nebenbei wegfuttert ohne es wirklich wahrzunehmen. Grad auf arbeit gibt es bei mir in der abteilung immer Süßigkeiten. Und auch wenn ich schon drauf geachtet habe die letzte Zeit, als mir dann bewusst wurde, was das alles an Kalorien sind, lasse ich das jetzt wirklich konsequent weg und bringe mir eher selbst was zum Naschen mit.
Wenn du fällst, steh wieder auf. Nicht aufgeben, auch wenn du mal schwach geworden bist! Dann ist nicht alles egal und es kommt nicht mehr drauf an, mach weiter! Mein nerdiger Weg zum Normalgewicht
Ich habe jetzt ein bisschen hin und her gehirnt und mir ein paar Regeln überlegt. Ich möchte vor allem das übermäßige Naschen als erstes eindämmen und daher höchstens 1x am Tag etwas naschen. Bis das zur Gewohnheit wird, die mir dann nicht mehr schwer fällt, kommen keine anderen Regeln dazu.
Ich denke einfach, dass es kein Problem sein sollte, einen Riegel Schoki zu essen und nicht gleich die ganze Packung einzuatmen. Falls das klappt, und das Gewicht sich auch nach unten bewegt, bin ich schon mal zufrieden. Wenn es klappt, aber das Gewicht stagniert, dann muss ich weiter justieren.
Nicht mehr abwiegen und nach Gefühl "richtig" essen ist der Traum, finde ich - aber ich bin damit auch immer wieder gescheitert. Süßigkeiten/gutes Essen als Belohnung oder zur Entspannung sind einfach zu tief verankert. Ich halte mein Gewicht ja schon seit ca. 10 Jahren, immer wenn ich es nur "nach Gefühl" versuche, fange ich nach einger Zeit an, wieder mehr zu essen und mich selbst zu beschummeln. Dann muss ich doch wieder zählen. Oder schätzen, wobei ich beim Schätzen auch die hochkalorischen Nahrungsmittel lieber abwiege, da vertut man sich doch gerne mal
Bei Süßigkeiten habe ich überhaupt keine Kontrolle, wenn ich erstmal angefangen habe. Gerade der eine Riegel Schokolade triggert bei mir die Süßigkeitenlust. Ich habe zwar keine richtigen Fressattacken, aber eine halbe bis ganze Tafel Schokolade kann dann schonmal weg sein. Und selbst wenn es "nur" die halbe ist, ruft die andere am nächsten Tag so lange nach mir, bis ich sie aufgegessen habe. Meine aktuelle Regel (nach Weihnachten) ist daher, nur auf Feiern Süßigkeiten zu essen. Und wenn ich meine Tage bekomme
Aber die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben, also bin ich gespannt, was eure Erfahrungen sind.
Bei mir klappt das auch nicht wirklich mit dem Schätzen. Ich esse einfach zu gerne und auch recht große Portionen und brauche das Zählen zumindest grob, damit es kalorienmäßig nicht immer zu sehr in die Höhe schießt :D Da klappt es dann übers schlechte Gewissen mit dem aufhören zu essen. Es funktioniert bei mir dafür aber wenigstens, wenn ich die Mengen ungefähr schätze, genau abwiegen tue ich fast nie :)
Ich zähle jetzt Kalorien Input und Bewegung. Irgendwie muss dann auch was passieren finde ich. Aber wie lange dauert das? In der ersten Woche ist nichts passiert....
Mögest du leben, so lange du willst und es wollen, so lange du lebst.
Ich habe vor 2 Jahren mit einer App nach der Schwangerschaft abgenommen und das nach der Abnahme auch ohne Mühe und Zählen halten können. Das Zählen habe ich während der Abnahme aber auch gebraucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ich essen kann um trotzdem noch abzunehmen.
Seit letztem Herbst ist wieder was drauf, so dass ich jetzt wieder was machen muss und wieder drauf achte. Jetzt zähle ich allerdings nicht, sondern esse das, was bei mir beim letzten Mal funktioniert hat. Und bis jetzt klappt es auch ohne Zählen. Allerdings halt auf Basis der gemachten Erfahrungen beim letzten Mal.
Ich würde dir raten, es anfangs wirklich mit zählen zu versuchen. Das gibt dir Sicherheit und du hast jeden Abend einen kleinen Sieg, wenn du auf deine Bilanz guckst und im geplanten Rahmen geblieben bist. Das motiviert ungemein.
Die Tagesbedarfsrechner geben bei mir um oder über 3000 kcal an, ich versuche, in einem Korridor von 2100 bis 2500 kcal täglich zu laden. Bei solchen Puffern reicht mir das Schätzen aus und ein erfolgreicher Tag ist ein Tag, an dem ich drei moderate Hauptmahlzeiten und keine Fresszwischenfälle hatte. :) Unter der Woche klappt das auch super, nur die Wochenenden hauen bei mir rein, weil ich da undiszipliniert bin. Hier brauch ich noch ne Lösung. Die Lösung liegt wahrscheinlich darin, einen Tag des Wochenendes für mehrstündige Ausdaueraktivitäten – Wandern oder Radeln – einzuplanen.
Was Bewegung anbetrifft, kann ich nur ermuntern, tägliche Wege – vor allem die Fahrt zur Arbeit – mit dem Rad zu erledigen. Man mag tausend Ausreden finden, warum das Fahrrad doof ist, aber ohne den Mut, Veränderungen durchzuziehen, ändert sich halt auch nix.
Hi Morbihan, mit dem Kalorienzählen hab ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Das hat mich total gestresst und mein ganzes Denken eingenommen. Da ich ja eigentlich weniger über Essen nachdenken will, und mir ja wünsche ein ganz normales angemessenen Essverhalten zu bekommen, ist das Zählen nichts für mich. Damit würde ich nur mein Gewicht angehen, aber nicht das eigentliche Problem, nämlich ein ungesundes (früher auch gestörtes) Verhältnis zum Essen. Mir hat bisher gut geholfen mich insgesamt mit gesundem Essen zu beschäftigen. Kalorie ist ja nicht gleich Kalorie. Ein Stück Kuchen hat ja ganz andere "Nährstoffe" als Vollkornbrot. ;) Also, lass ich das Zählen.
Mein Ansatz: 3mal täglich eine Mahlzeit, jeweils einen Teller. Der ist jeweils wiederum mit einem Drittel Gemüse, Proteinen, Kohlenhydraten gefüllt. Das sind so die Portionen. Mir gehts auch darum ein normales Gefühl für Hunger und Sättigung zu bekommen. Nicht dauernd zu Snacken, besser gesagt, nur wenn ich Hunger habe. Das krieg ich mit Kalorienzählen persönlich nicht hin.
Wiegen tu ich mich trotzdem, aber nur einmal die Woche. Damit ich ein bisschen Erfolg messen kann. ;)