Hallo zusammen,
Ich esse bevorzuge Low Carb und Clean Eating, also nehme wenig Kohlenhydrate bzw. verzichte möglichst vollständig auf industriell hergestellte Lebensmittel. Ich würde sehr gerne meinen Kindern die von mir bevorzugte Ernährungsform näherbringen, dennoch ist es mir noch ein ungewiss, inwiefern ich meinen Jüngsten das gesunde Essen beibringen soll?
Ich lese sehr viele Beiträge im Netz, um die richtige Entscheidung zu treffen, jedoch würde mich eure Tipps auch sehr freuen.
Dürfen eure Kinder auch manchmal zu Schokolade oder Pizza greifen? Wie geht Ihr damit um?
LG

Mia

Mein Sohn ist jetzt 6 Jahre geworden und das einzige was ich gemacht habe war, darauf zu achten, dass er im ersten Jahr keine Schoko, Eis, Kuchen etc ist.

Jetzt darf er alles essen, aber eben in Maßen.
Schokolade z. B. mag er fast überhaupt nicht, er nimmt sich dann lieber mal Gummibärchen. Im Sommer durfte er jeden Tag ein Eis essen und wenn wir unterwegs sind, dann gibts auch mal einen Hamburger.
Pizza und Pommes gibrts auch regelmäßig.
Wir haben das Glück, dass unser Junior von alleine sagt, dass er nicht mehr mag und satt ist, auch bei Kuchen und Co. Da bin ich recht froh drüber.

Wir kochen bei uns auch immer getrennt - schon immer! Mein Mann isst immer andere Sachen wie ich, ich koche viel Gemüse und eher leictere Gerichte, bei meinem Mann muss es immer Fleisch und Hausmannskost sein. Und unser Junior darf sich dann entscheid, von wem er mit isst. Manchmal bei mir - manchmal bei meinem Mann. Das ist ein guter Kompromiss.

ich habe die erfahrung gemacht, wenn die kinder erwachsen sind, machen sie sowieso was sie wollen, in pkto ernährung .. es kann vom positiven ins negative umschlagen, aber auch umgekehrt ..
natürlich hab ich versucht meine kinder gesund zu ernähren, aber nicht penibel, u. manchmal hab ich auch einfach resigniert, dann als sie älter waren ..
ein kind ist nun übergewichtig, u. das nicht zu knapp, das andere kind ist normalgewichtig/schlank ...
aber sie sind längst erwachsen...ende 30 und anfang 30 .. müssen nun selber wissen was sie wollen u. was sie tun ...

(das übergewichtige kind wurde erst übergewichtig, als es außer haus war)

Ich glaube man sollte Kindern keine konkrete Ernährungsform anerziehen, sondern darauf achten, dass sie alles probieren dürfen und können, dass sie alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen können und sich in einem gewissen Rahmen frei entwickeln dürfen.

Ich glaube man kann bei Kindern nur versuchen mit bestem Gewissen voran zu gehen und das wichtigstes ist glaube ich, dass man Kindern ihr Sättigungsgefühl nicht abspricht.
Im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen haben sie ein sehr gutes Körpergefühl und kennen ihre Grenzen was das Ganze angeht.
Ist das Sättigungsgefühl erstmal weg, ist es so unendlich schwer es sich wieder anzutrainieren.
Und auch wichtig: Essen ist keine Allheilmittel.
Oma hat mich mit Essen belohnt, getröstet, beschäftigt, bestätigt……

Mir wurde als Kind von Mama hingegen viel verboten, Süßigkeiten eingeteilt, weil ich schon immer pummelig war.
Papa aß aber jeden Abend vor uns Kindern ne 200g Tafel Schoki, ne Tüte Chips oder ne große Schüssel Eis.
Mom und Dad konnten sich das Erlauben, weil sie den ganzen Tag hart gearbeitet haben, aber das versteht man als Kind in dem Alter nicht.
Aber der Teller musste leer gegessen werden, auch wenn man satt war und es gab immer viel deftiges bei Oma zum Mittag.
Ich glaube das erste mal Kalorienzählen sollte ich mit 10 oder 11, da hab ich von meinen anderen Großeltern eine lose Blattsammlung mit Tabellen bekommen…..

Und mir wurde immer gesagt, dass ich zu groß aber vor allem zu schwer bin.
Es war immer und ständig Thema.
„Deine Tochter hat schon Brüste, die brauch bald nen BH“ „Nein, das sind nur Speckbrüste, sie ist einfach zu dick!“
Ich war ein absoluter Couch Potato. Ich hatte kaum Freunde, kaum Hobbies und habe bis heute ein gestörtes Verhältnis zu meinem Körper und Essen.
Auch das sollte man gucken, die Kinder so lange wie möglich „laufen zu lassen“ ohne ihnen so ein negatives Selbstbild zu vermitteln.

Das ist sehr theoretisch. Denn, es ist leichter gesagt, als getan. Und wenn man erst einmal Kinder hat und eines zum dick werden neigt, ist die Theorie dahin.

Ich neige auch zum pummelig sein (ja, ist tatsächlich so) und bin auch noch ziemlich klein dazu. Weil ich immer kämpfen musste, war das auch ein großes Thema für mich, als mein Sohn noch klein war. So mit 6 Jahren hatte er mal ordentlich zugelegt und ich wollte halt nicht, dass es noch mehr wird. Das klappte dann ziemlich gut damit, dass einfach wenig Süßes im Haus war und ich keinen Kuchen mehr gebacken habe außer an Festen und all so was. Bei uns gabs aber immer ziemlich gesundes Essen, viel Gemüse und so, allerdings auch schon von meinem Elternhaus her. Die Großeltern wohnten im gleichen Haus und wir haben oft dort gegessen.

Richtig mopsig wurde er dann erst wieder mit 18, 19 Jahren und da hab ich ihn auch drauf angesprochen. Das war zu Abizeiten und bis heute ist es bei uns ein geflügeltes Wort "Mama - nachem Abi!", wenn man für etwas grade absolut keinen Kopf hat. Er hats dann wieder hingekriegt, war aber immer mehr so Grenzgänger (wie ich auch), mal weniger, mal etwas mehr.

Er war dann derjenige in der Kernfamilie, der als erster Vegetarier wurde (ich bin nachgezogen). Und seit er Ende zwanzig ist, hat er das Laufen und Bouldern für sich entdeckt und ist seither wirklich komplett schlank und durchtrainiert.

Es heißt ja immer, dass Kinder darauf zurückkommen, was sie als Kind erlebt haben. Mein Sohn ist Nichtraucher, lange Zeit als einziger seines Freundeskreises, er war da wohl nie gefährdet. Ich bin auch Nichtraucher, die Großeltern waren es auch. Ich trinke wenig bis keinen Alkohol. Mit Ausnahme der Teenager-Saufzeiten, die wohl alle mitmachen. Der Junior hat das übernommen, er trinkt "im Alltag" nix, nur zu Anlässen.

Von daher würde ich in jedem Fall einfach gesundes Essen vorleben. Nicht extra thematisieren. Und gar keinen Hype draus machen, wenn sie bei Freunden oder Kindergeburtstagen mal viel zu viel Ungesundes essen.

Meine Kinder dürfen schon immer auch Eis oder Pizza oder Pommes essen. Aber es sollte nicht jeden Tag sein. Außerdem versuche ich, gesunde Alternativen dazu anzubieten und oft wird das dann tatsächlich auch gegessen. Zum Beispiel schnibbel ich dann zur Pizza noch einen Rohkost Teller dazu oder stelle Obst neben den Kuchen.

Ich selber esse ja auch nicht immer nur gesundes, das käme mir also komisch vor, das von meinen Kindern zu verlangen. Essen ist ja auch Genuss und nicht nur Nahrungsaufnahme, da gehört für mich Naschen dazu.

Meine Kinder sind allerdings auch normal gewichtig. Wenn eines zum Übergewicht tendieren würde, weiß ich nicht genau, was ich tun würde.