Hallo in die Runde,

trotz (oder vielleicht gerade wegen) häufiger Abnehmversuche und diverser Herangehensweisen habe ich manchmal das Gefühl, das ganze Thema ist so mega komplex und zeitintensiv. Ich würde gerne das ganze Thema Ernährung und Abnahme in den Alltag integrieren und nicht umgekehrt. Ich hoffe, Ihr versteht wie ich das meine.

Nun kam mir der Gedanke: ich habe schon Geld in das ein oder andere Abnehmprogramm gesteckt und es hat nicht auf Dauer geholfen. Vielleicht ist es ja wirklich hilfreich, sich an eine Ernährungsberaterin zu wenden, die mich individuell unterstützen kann.

Hat damit schon jemand Erfahrung gemacht?

Lieben Dank.

Hallo,

damit habe ich noch keine Erfahrungen gemacht.
Ich weiß auch nicht genau, ob die überhaupt wirklich individuell mit einem arbeiten (ich würde mir z.b. nie mein naschzeug "verbieten" lassen) oder ob die nur das sagen, was alle sagen (weniger essen, mehr bewegen, mehr Obst, mehr Gemüse...).

Vielleicht kann da jemand anderes seine Erfahrungen teilen.
Für mich wird das wohl weiterhin nichts sein

Bevor man sich an eine Ernährungsberatung wendet, sollte man wissen, dass der Begriff nicht geschützt ist. Egal, ob man gar keine Fortbildung gemacht hat, ein Seminar über zwei Wochenenden oder über zwei Jahre: Jeder kann sich erst mal Ernährungsberater:in nennen, also sozusagen Hinz und Kunz. Das ist die eine Seite. Andererseits gibt es zweijährige Zusatzausbildungen, die nur für medizinisches Fachpersonal zugänglich sind, die sich danach auch als Ernährungsberater:in bezeichnen. Da dürfte die Qualifikation grundsätzlich erst mal eine andere sein.


Bevor man sich da also jemanden raussucht, würde ich mich bezüglich der Zertifizierung kundig machen z.B. bei der eigenen Krankenkasse nachfragen, ob sie jemanden empfehlen können. Dann würde ich mir die Schwerpunkte der konkreten Ernährungsberater:innen anschauen.

Davor würde ich mir allerdings auch überlegen, warum denn bestimmte Programme bisher nicht funktioniert haben. Was hat Dich gestört? Was hat funktioniert, was nicht? Was hat Dich veranlasst eine bestimmte Ernährungsform nicht weiter zu verfolgen?

Was konkret erwartest Du Dir von einer Ernährungsberater:in? Was für eine Art von Ernährung schwebt Dir vor? Wieso ist die Umsetzung im Alltag so schwer?


Ich selbst habe keine Ernährungsberatung aufgesucht, komme aber beruflich aus der Richtung - und habe selbst meine Schwierigkeiten mit dem Thema Abnehmen .

Bei mir ist z.B. meine Ernährung größtenteils sehr ausgewogen. Wenn jedoch beruflich oder privat mich etwas vereinnahmt, dann schwankt das etwas. Ich nehm da zwar nicht sehr zu, das geht dann irgendwann mal auch wieder weg. Ich kann also Gewicht halten - leider auf seinem sehr hohen Level -, aber ich kann nicht wirklich gut dauerhaft abnehmen.

Ich arbeite allmählich darauf hin - seit sehr vielen Jahren -, aber eine Ernährungsberaterin kann mir auf dem Weg nicht wirklich helfen - was es da zu wissen gibt, weiß ich. Bei mir war z.B. eine Verhaltenstherapie sinnvoll, zumindest nehm ich nicht mehr zu (seit 20 Jahren), aber trotzdem hapert es bei der Abnahme immer noch.

Deswegen würde ich mir vorab sehr konkret überlegen, was Du von einer Ernährungsberatung erwartest. Ob Dir da jemand helfen kann, und wenn ja, Dich erst dann auf die Suche machen.

Oder Du baust Dir Deine eigene Beratung zusammen, denn niemand kennt Dich so gut, wie Du selbst. Der Weg ist auch nicht ohne Tücken, aber wäre eventuell eine Alternative zur Ernährungsberatung.

Ich war, was das Thema Ernährung betrifft, schon weitestgehend informiert und aufgeklärt, habe aber trotzdem eine Ernährungsberatung beansprucht. Ich war insgesamt 6x zu je 45 Minuten bei einer (aus meiner Sicht) recht versierten und symphatischen Ernährungsberaterin. Sie hat zB. eine Blutuntersuchung angeregt und diese auch ausführlich ausgewertet (dabei wurde ein Vitamin D-Mangel aufgedeckt) und hat meinen Grundumsatz gemessen. Desweiteren hat sie meine Genetik durchleuchtet, wobei festgestellt wurde, daß ich den Körperbau und die Fettverteilung von meiner Mutter und das Essverhalten von meinem Vater geerbt habe. Sie half mir auch bei der sinnvollen Zusammenstellung von Speisen und gab mir Rezepte-Tipps. Sie hat sich auch seelisch um mich gekümmert, mich stets motiviert und mir viel Mut gemacht. Wir haben Ziele formuliert und darüber gesprochen, wie ich sie erreichen kann.
Als während der Beratung die Diagnose Diabetes Typ 2 kam, hat sie sofort reagiert und die Ernährung daraufhin angepasst.

Die Kosten der Ernährungsberatung wurden teilweise von meiner KK erstattet, d.h., ich musste zunächst in Vorkasse gehen (6x 40,00 € = 240,00 €)

Fazit: Wenn man sich schon ausführlich mit dem Thema Ernährung und Nährstoffzusammensetzung usw. beschäftigt hat, kann eine Ernähungsberatung eine Ergänzung sein, ist dem Grunde nach aber eigentlich nicht erforderlich.

@Sugargypsy

Vielen lieben Dank für diese sehr ausführliche Antwort. Du hast mir viel zum Nachdenken gegeben.

Mir geht es auch so. Ich nehme nicht wirklich zu. Oder mal so gesagt: ich nehme immer gut ab und ab 92 kg geht es nicht weiter. Dann geht es wieder rauf zum Ausgangspunkt oder zumindest kurz davor. Dann geht es mit Reißleine und Disziplin.

Mir fällt es in Stresssituationen schwer, diese nicht durch Essen zu kompensieren. Auch wenn ich besonders glücklich bin, kann ich gut essen. Es sind nicht nur negative Situationen. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, dass dies sicher eine Folge aus kindlicher Erfahrung sein kann. Für mich gehört Essen oft zur Geselligkeit dazu: also kein Spieleabend ohne Fingerfood. Oder ein Fernsehabend mit Knabberei. Da fällt es mir schwer, auf Dauer diszipliniert zu sein, weil es in den Momenten ja auch irgendwie schön und gemütlich ist.

Ich versuche das irgendwie einzuordnen und zu verstehen. Ich habe Deine Antwort so verstanden, dass es genau in diese Richtung geht.

Danke also, für Dein Gedankenfutter. Ich werde mich in Ruhe hinsetzen und Deinen Post nochmal wirken lassen.

@Uhla

Vielen Dank. Über welchen Zeitraum wast Du denn bei der Beraterin? Einmal im Monat?

Einen Körpercheck macht eigenlich immer meine Hausärztin. Die ist ziemlich gut aufgestellt und schaut auch über den Tellerrand und versucht auch erstmal viele Dinge über Vitaminmangel und Darmflora zu ergründen. Da fühle ich mich gut informiert.

Vielleicht ist es für mich auch hilfreich, einen regelmäßigen persönlichen Kontakt mit Wiegen und Gespräch zu haben (als Motivation). Allerding mag ich diese Gruppengeschichten wie WW nicht so gerne.

Zitat von Kiki im Beitrag #6

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@Uhla Vielen Dank. Über welchen Zeitraum wast Du denn bei der Beraterin? Einmal im Monat?

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Hello Kiki,

bevor Du Dich an einen Ernährungsberater wagst stell Dir mal die Grundfrage, wie frei Du bist in der Wahl Deines Essens. Lebst Du in einer Familie, wo sich rund um dich alle die Wampe füllen und grundsätzlich gegessen wird was auf den Tisch kommt, werden die Dir wohl eher was husten wenn Du dann mit einem Beratungsresultat daher kommst wo die schon beim Anblick ausflippen. Wenn Du für Dich selber kochen kannst, dann hingegen wäre das bestimmt gut. Aber wie oben schon erwähnt, schwer drauf achten, dass das wer kompetenter und vor allem empathischer ist und kein selbst ernannter Körnchenpicker, bei dem Du nur noch Essen kriegst wo Du Dich mit dem Wellensittich drum streiten musst oder so ein sadistischer Veganhackler, mit denen hat man schnell den Salat...

Persönlich ist für mich wichtig, das ein Ernährungsberater die persönlichen Vorlieben des Klienten auch mit berücksichtigt und vor allem berät und nicht nur neue Schuldgefühle weckt.

Hallo ihr alle.

Kleiner Erfahrungsbericht aus dem Familienumkreis. Ernährungsberatung zwecks Abnehmen und Hormonbalance in den Wechseljahren.

Empfehlung: Totale Ernährungsumstelle mit Basis Tofu und jede Menge Vogelfutter (also Reformhaus Kornabteilung gemischt) und Nüsse als Snacks... Totalverbot von Milchprodukten aller Art, Umstellung auf Hafermilch, Sojamilch und sonstige Kunstmilchersatz, Fleisch nur in Notwehr e.t.c.

Resultat nach 4 Wochen: 5 kg zugenommen (wohl die Nüsse), die Soja/Hafer/weisswassermischung ist ungeniessbar (findet die Katze übrigens auch und schlimmer noch, der Hund von nebenan frisst es auch nicht). Selbst die Vögel finden kaum Gefallen an den Überresten der Getreideorgie. Migräne ist zurück, die nach Jahren endlich unter Kontrolle war und die Laune gehört unters Kriegswaffenverbotsgesetz (Abteilung Tretminen, ein falscher Schritt und sie explodiert). Dazu muss man aufpassen, das man beim Körnchenpicken nicht vom Fensterbrett fällt.

Mit anderen Worten, genau das was Ernährungsberatung der veganen/religiösen Sorte anrichten kann. Der Arzt hat, nachdem er sich vom Lachanfall erholt hat, nun Soja Tabletten verordnet und den Rest dem Reisswolf übergeben, inkl Kontaktkarte der Beraterin. Stattdessen 10'000 Schritte gehen pro Tag und normal essen und gut ist.

Ich denke, es kommt sehr darauf an, wie eine Ernährungsberaterin oder ein Berater arbeitet und ob das zu den eigenen Bedürfnissen passt. Manche Menschen wünschen sich vorgegebene Essenspläne und regelmäßiges Wiegen vor der Beraterin als Kontrolle. Für mich war das eher nicht das Richtige. Ich habe mir dann eine Beraterin gesucht, die schon auf der Website gut beschreibt, wie sie arbeitet und wert darauf legt, die individuell machbaren Veränderungen zu finden statt ihre eigenen Zielgedanken den Leuten aufzuerlegen. Ihr ging es mehr um eine langfristig gesunde Ernährung mit Genuss, nicht um schnelle Abnahme oder generelle Verbote. Ich konnte da in kleinen Schritten was verändern, sei es Austausch eines einzelnen Lebensmittels durch ein anderes oder ganz konkrete Überlegungen, wie genau welches Gemüse mehr in die Ernährung reinkommen kann, wann ich Zeit zum Kochen habe, wann es schnell gehen muss usw. Vieles, was sie mit mir besprochen hatte, beherzige ich heute noch, auch wenn ich nun nicht schlank bin.

in jungen jahren zog ich meine ernährungsberatung aus büchern, und nun aus dem internet - es gibt viele seriöse quellen, um sich gutes wissen anzueignen ..

Zitat von mampfomat im Beitrag #9

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die Soja/Hafer/weisswassermischung ist ungeniessbar

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