Ich kenne mich in dem Kalorienthema nicht so aus, ich habe eine frage wegen einer freundin. Sie ist schon sehr schlank bzw schon im untergewicht. Habe sie mal gefragt wieviel sie Kalorien zu sich nimmt, sie hat gesagt ca 800. Sie ist 30 jahre alt und 165 gross und wiegt 48 kilo. Müsste der körper da nicht schon längst auf sparflamme schalten und das körperfett "verteidigen" wollen? Auf mich wirkt sie fast schon magersüchtig, aber ehrlich gesagt dachte ich immer, dass an magersucht erkrankte wirklich nur einen apfel am tag oder so essen. Kann mich da jemand aufklären? Also nimmt man im Defizit immer ab egal wie gross oder klein das ist, selbst wenn man schon im untergewicht ist?
Die kurze Antwort auf Deine Frage lautet ja, man nimmt mit einem dauerhaften Defizit immer ab, wobei sich das Tempo der Abnahme verlangsamt.
Die ausführliche Antwort: Beim Abnehmen stellt sich der Stoffwechsel um. Um den Energiebedarf zu decken wird die nötige Energie aus den Energievorräten herangezogen, zuerst wird das Glykogen aus z.B. der Leber, Muskeln herangezogen, dann das Protein aus der Muskulatur verwertet und aus den Fettdepots das Fett abgebaut.
Wenn jemand schon sehr schlank ist und weiter im Defizit bleibt, kommt es irgendwann zur Hungeradaption. Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sinken (bei Magersucht kommt es da z.B. auch zu einem stärkeren Haarwuchs an Armen und Beinen zum Schutz vor Kälte).
D.h. der Körper versucht sich vor weiterem Abbau von Reserven zu schützen, aber wenn jemand konsequent die Nahrungszufuhr unter dem Bedarf hält, wird er auch weiter abnehmen. Davor kommt es dann aber zu Nährstoffmängeln, die den Abnahmeprozess verlangsamen. Bei Frauen bleibt irgendwann die Menstruation aus. Es kommt irgendwann zu Wassereinlagerungen (Hungerödeme). Langfristig kann der Nahrungsmangel zu Mangelerkrankungen und schließlich zum Tode führen.